Autor: Marianne König

Hilfe zum Schachtausstieg

Hilfe zum Schachtausstieg

Drei in einem Lichtschacht bei der Aula des Gyrisbergschulhauses gefangene Erdkröten konnten aus ihrem Gefängnis befreit werden. Und für zukünftig verunfallte Tiere wurden Ausstiegsmatten montiert.


Die drei Erdkröten in dem Lichtschacht wurden von einer aufmerksamen Schülerin und ihrer Mutter entdeckt und zur Pausenattraktion der Schulkinder. Die Tiere schienen in dem feuchten Schacht mit seinen Steinen, Moos und einem Hohlraum unter der äusseren Schachtmauer im Moment nicht allzu unwohl zu sein. Nur eine Maus überlebte die Gefangenschaft nicht. Da die Abdeckgitter des ca. 5 m breiten und 1,5 m tiefen Schachts zur Sicherheit verschraubt waren, brauchte es ein koordiniertes, etappenweises Vorgehen zur Rettung der Tiere.

Zuerst wurde der Schacht ausgemessen und zwei Matten entsprechend zugeschnitten und das untere Ende mit einem Eisenstab beschwert. Die alte Schachtsicherung musste von den Schulhausabwarten mit einem Trennschleifer geöffnet werden. Der Lärm machte, dass sich die drei Kröten, die wir bei unserer Ankunft in dem Schacht gesichtet hatten, in die Hohlräume unter der Schachtmauer verzogen. So wurde zuerst einmal der Abfall aus dem Schacht befördert, bevor wir die zwei Matten mit Kabelbindern am Schachtgitter befestigten.

Da uns die Abwarte den Schlüssel zur neuen Schachtsicherung überliessen, kehrten wir am Abend nach Dunkelwerden nochmals zurück. Sieha da: Eine Kröte befand sich am Schachtrand gleich bei der Ausstiegsmatte. Ob sie aus dem Schacht geklettert war, oder ob es sich um eine weitere Kröte auf Wanderschaft handelte, wissen wir nicht.

Um die zwei anderen Kröten zu retten, öffneten wir das Schachtgitter und Lina gelang es, unbequem auf dem Schachtboden liegend und mit einer Taschenlampe und einem Stecken bewaffnet, die Kröten aufzuspüren und aus ihren Hohlräumen unter der Schachtmauer zu bugsieren. Alle drei geretteten Tiere liessen wir im nahegelegenen Schulbiotop wieder frei.

Wir hoffen nun, dass sich die Kröten oder anderen Tiere, die in den Schacht fallen, dank der zwei Ausstiegshilfen von nun an selber wieder befreien können.

PS: Das Forum Jegenstorf gibt kostenlos Ausstiegsmatten ab. Bitte melden Sie sich bei uns, falls Sie einen Licht- oder Kellerschacht damit sichern möchten.

Hinweise zum Amphibienschutz und eindrückliche Videos zu Amphibien und Reptilien, die an Schachtausstiegsmatten hochklettern, finden sich auf https://amphibienschutz.org/amphibienausstiegshilfe/

Äste räumen in der Eglismatt

Äste räumen in der Eglismatt

Im Naturschutzgebiet Eglismatt, einem wertvollen Feuchtgebiet im Wald, räumten wir Äste aus der Wiese und errichteten Asthaufen im Wald.


Die Waldlichtung Eglismatt zwischen Hambüel, Grosseneiche und Glaschpewald wird auf der Karte der kantonalen Naturschutzgebiete als regionales Flachmoor geführt. Es ist das einzige kommunale Naturschutzgebiet, das im Jegenstorfer Baureglement aufgeführt und unter Schutz gestellt ist. Wertvoll ist das Gebiet durch seine Feuchtwiese, ein immer seltener werdender Lebensraum für speziell angepasste Pflanzen- und Tierarten. Zum Beispiel wachsen in der Eglismatt Sumpfdotterblumen.

Zur Pflege des Gebiets waren im Frühjahr zahlreiche Weidenbäume entlang von zwei Gewässern, die in die Wiese münden, gefällt worden. Da der Abtransport der Stämme und Äste wegen des nassen Bodens maschinell nur zum Teil möglich war, wurde das Forum Jegenstorf um Hilfe angefragt, um das Holz in Handarbeit aus der Wiese zu ziehen.

Elf Personen halfen an einem Montagnachmittag mit, Stämme und Äste zu zersägen, in den Wald zu bringen und dort fachgerecht zu Asthaufen aufzuschichten: unten kreuzweise grobe Äste als Unterschlupf für grössere Säuger, darüber hoch aufgeschichtet die feineren Äste. Dank der vielen tatkräftigen Helfer:innen war die Arbeit in recht kurzer Zeit erledigt.

Links:

Neophyten – gemeinsam geht’s besser…

Neophyten – gemeinsam geht’s besser…

Angesichts grosser Bestände von invasiven Neophyten kann uns schon die Zuversicht verlassen, etwas dagegen ausrichten zu können. Die Lösung ist das Jäten in der Gruppe…


Zwei Mitgliedern des Forum Jegenstorf war auf einem Spaziergang im Neuholz und Büelewald eine grosse Ansammlung von Berufkraut entlang eines Weges aufgefallen. Da das Gebiet auf Fraubrunner Boden liegt (die Verbreitung der Neophyten macht allerdings nicht an den Gemeindegrenzen Halt…), fragten wir bei unserem letztes Jahr gegründeten «Schwesterverein» Naturnetz Fraubrunnen an, ob sie der Neophytengruppe des Forum Jegenstorf bei einer Jätaktion helfen würden.

Nach Rücksprache mit der Gemeinde Fraubrunnen und mit dem zuständigen Förster des Staatsforstbetriebs (das betroffene Gebiet befindet sich im Staatswald) legte an einem Samstagvormittag eine vereinsgemischte Gruppe von 15 Frauen, Männern und Kindern los. Es war heiss an diesem kaum beschatteten Waldweg (ideale Bedingungen für das Wachstum des Berufkrauts…), aber die Jäter:innen liessen sich davon nicht abhalten und arbeiteten sich Meter für Meter vor, bis von der weissen «Pracht» nichts mehr zu sehen war. Über ein Dutzend 60-Liter-Abfallsäcke waren am Schluss damit gefüllt. Stehen geblieben sind noch Felder von Goldruten und Drüsigem Springkraut. Spätestens wenn diese Neophyten blühen, sollten auch sie beseitigt werden. Die «Fraubrunner» werden sie im Auge behalten.

Das gemeinsame Jäten und ein feines Znüni boten Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen, Neophyten-Fachsimpeln und Austauschen über dies und das. Neben dem schnellen und erfolgsgekrönten Vorwärtskommen bei der Arbeit ist dies immer wieder ein wichtiger Teil unserer Aktivitäten.

Fotos: Marianne König, Tsering Habich, Loredana Torchetti