Autor: Marianne König

Neophyten-Clean-up

Neophyten-Clean-up

Am 2. Juli 2022 erweiterten wir die allmonatliche samstägliche Abfallsammelaktion durch eine Jätaktion von invasiven Neophyten.


Heschberg-Waldrand, Zuzwilstrasse, Hubelweg, Solothurnstrasse, General-Guisan-Strasse, Bernstrasse – an all diesen Orten ging eine engagierte Gruppe von 11 Frauen, Männern und Buben dem Berufkraut und den amerikanischen Goldruten an den Kragen bzw. an die Wurzeln. Diese sogenannten invasiven Neophyten verdrängen einheimischen Pflanzen und stören so das ökologische Gleichgewicht.

Zwölf prall gefüllte 110-Liter-Abfallsäcke waren das Resultat unserer dreistündigen Aktion. Die Säcke wurden vom Werkhof zur Verfügung gestellt, der auch die Entsorgung der Pflanzen in der Kehrichtverbrennung übernahm.

Die geschulten Augen der Jäter:innen sehen nun überall noch weitere Neophyten, die gejätet und entsorgt werden sollten – an Strassenrändern, auf Brachland, auf Waldwegen, zwischen Viehweiden und sogar in Privatgärten. Helfen Sie doch mit, unsere Umgebung frei von diesen invasiven Neophyten zu erhalten! Auch die Gemeinde ruft dazu auf (vgl. den Artikel im Jegenstorfer 3/2021).

Informationen zu den einzelnen invasiven Neophyten und zur fachgerechten Entfernung und Entsorgung finden Sie auf dieser Website auf der Themenseite Invasive Neophyten.

Aufgepasst zum Beispiel, wenn das Berufkraut bereits Samen gebildet hat: Dann sollte es nicht mehr gejätet werden, um nicht noch mehr Samen zu verbreiten.

Dämme bauen in der Silbere

Dämme bauen in der Silbere

Verschiedene Einsätze, zum Teil privat, zum Teil mit Schulklassen, wurden auf der Waldparzelle in der Silbere bereits geleistet. Nun ging es darum, in den bestehenden Entwässerungsgraben weitere Staustufen einzubauen.


Auf alten Plänen vom 18. und Anfang 19. Jahrhundert ist ersichtlich, das die früher zum Schlossgut gehörende Parzelle mitten im Silberewald eine Wiese gewesen ist: Die «Silberen-Matte». Eine Reihe von mächtigen Eichen entlang der Parzellengrenze zeugen noch davon – es waren früher wohl Randeichen entlang des Waldrandes. Eine kleine Böschung entlang der Grenze lässt vermuten, dass es sich bei der Matte evtl. um ein Moorgebiet gehandelt hat, wo Torf abgebaut wurde, was zur Absenkung der Parzelle führte. Durch den bis heute bestehenden Entwässerungsgraben wurde die Fläche trockengelegt.

Vernässte Waldparzellen sind selten gewordene, ökologisch sehr wertvolle Lebensräume. Deshalb wurde mit der Zustimmung der Eigentümerinnen der Parzelle beschlossen, den Entwässerungsgraben an mehreren Stellen mit kleinen Dämmen zu stauen, um so Lebensräume für verschiedene Tierarten zu schaffen. Das Wasser soll damit im Wald zurückgehalten werden, statt es in die Kanalisation abzuführen. Der Wald wirkt so wie ein Schwamm, der bei Regen Wasser aufsaugt und es bei Trockenperioden wieder abgeben kann – in Zeiten des Klimawandels und zunehmender Trockenheit eine äusserst wichtige Funktion.

Nach dieser historischen Einführung durch Beat Haller, machte sich die Gruppe von sieben Personen an die Arbei. Der Entwässerungsgraben wurde ca. alle fünf Meter mit einem Damm aus einem mit Erde befestigten Baumstamm gestaut. Auch neben dem Bächlein wurde eine Reihe von kleinen Tümpeln freigeschaufelt, die sich sofort mit Wasser füllten. Wer des Schaufelns in der schweren, nassen Erde müde war, konnte sich am Aufschichten von Asthaufen beteiligen.

Unterbrochen von einem kurzen Zvieri und vielen interessanten Hinweisen und Entdeckungen ging die Zeit so sehr schnell vorbei.


Informationen zu Wald und Wasser:

Winterpflege im Lindeholz

Winterpflege im Lindeholz

Immer im Dezember wird das Biotop mit den drei Tümpeln und der alten Grubenwand für die Winterruhe und das Leben im kommenden Jahr vorbereitet.

Dieses Jahr hatte die Ziegenherde aus Schleumen wiederum Vorarbeit geleistet und Gras und Sträucher abgefressen. Der Rest des Grases, die Kratzbeeren, Brombeeren und Nesseln waren von Martin Bachmann von der Umweltgruppe Hindelbank kurz vor dem Einsatz gemäht worden. Ausserdem hatte er zusammen mit einem Helfer von der UGH einen Teil des kleinen Naturweihers von übermässigem Pflanzenwuchs befreit, eine Arbeit die etwa alle fünf Jahre ansteht.

Am Einsatztag vom 4. Dezember mussten das Mähgut und der Tümpelaushub am Rand des Biotops aufgeschichtet werden – die Haufen bieten einen «warmen» Unterschlupf für verschiedene Reptilien, Ampibien und Insekten. Grubenwand und Steinlinsen wurden von hereinwachsendem Gras, Dornen und Sträuchern befreit, der Betonweiher geputzt.

Dank der Mithilfe von neun Personen war die Arbeit noch vor dem Mittag erledigt, trotz erschwerten Bedingungen durch Dauerregen und Schneeresten im Gras.


Ab 2022 wird der Werkhof der Gemeinde Jegenstorf für den Unterhalt des Biotops verantwortlich sein. Es war also das letzte Mal, dass Martin Bachmann von der Umweltgruppe Hindelbank den Pflegeeinsatz im Lindehözli organisierte und leitete. Über mehrere Jahre konnten wir von seinem Engagement, seinen Erfahrungen und seinem grossen Fachwissen profitieren. Wir vom Forum Jegenstorf danken dafür an dieser Stelle ganz herzlich. Wir werden uns gerne an die schöne Zusammenarbeit wie auch an die leckeren Znünis von Vreni Anderegg erinnern. Die Messlatte ist in jeder Beziehung hoch gesetzt…

Bilder: Marianne König