Autor: Marianne König

Eine Wildhecke mehr…

Eine Wildhecke mehr…

… pflanzten Mitglieder des Forum Jegenstorf Ende November am Bach in der Obermatte.

22 verschiedene Pflanzen
Je 10 Stück Berberitze, Lederrose, Zimtrose, Kleinblütige Rose, Pfaffenhütchen, Liguster, Schlehenpflaume, Kreuzdorn, Buschrose, Bereifte Rose, Wolliger Schneeball, Gemeiner Schneeball, Wildapfel, Schwadernauerli, Wildpflaume, Faulbaum, Traubenkirsche, Wildbirne, Hopfenbuche, Silberpappel, Wildkirsche, Winterlinde – total 220 Pflanzen: das war die Bestellung beim Forstgarten Lobsigen. Sie zeigt, welche Vielfalt an Sträuchern nun auf einer Länge von gut 215 m in drei Reihen auf einem ca. 5 m breiten Streifen am östlichen Ufer des Baches in der Obermatte/Altgasse wachsen.

Die Pflanzaktion
Ein Loch graben, die Pflanze einsetzen («nicht zu hoch und nicht zu tief…»), mit Erde auffüllen, dabei die Erde von der ausgegrabenen «Grasmutte» abhacken, das Ganze tüchtig antreten («bis die Pflanze ‹Aua› macht…»), mit Wasser aus dem Bach giessen – in Zweiergruppen wurden diese Arbeiten ausgeführt. Was beim Vorzeigen einfach aussah, erwies sich dann in dem verwurzelten Boden doch als recht zeitaufwendig.

Die Sträucherbestellung für die Obermatte wurde auch benutzt, um die früher angepflanzten Sträucher am Bach beim Jörgässli sowie beim Kindergarten Dählerstock zu ergänzen. Ausserdem nahmen einige Mitglieder die Gelegenheit wahr, zusätzlich Pflanzen für ihren privaten Garten zu bestellen. Eine Stärkung der Biodiversität an verschiedenen Orten.

Heckentag Schweiz
Die Heckenpflanzung an der Obermatte war (ein etwas verspäteter) Teil des 4. nationalen Heckentags vom 29. Oktober 2022, an dem 350 Freiwillige in der Schweiz rund 2,2 km Wildhecken neu anlegten und pflegten. Heckentag Schweiz ist ein gemeinnütziger Verein mit der Vision, den Heckenbestand in der Schweiz so zu vergrössern, dass Bienen, Wildbienen und Vögel genügend Lebensraum erhalten. Mit der Durchführung des jährlichen, schweizweiten Heckentags wird die Bevölkerung sensibilisiert und die Artenvielfalt gefördert. Die Website von Heckentag Schweiz enthält neben Berichten zu den Pflanzaktionen und Informationen zur Lebenswelt «Wildhecke» auch Merkblätter zur Heckenpflanzung und -pflege, Unterrichtsmaterialien für Schulen sowie nützliche Links.

Neophyten-Clean-up

Neophyten-Clean-up

Am 2. Juli 2022 erweiterten wir die allmonatliche samstägliche Abfallsammelaktion durch eine Jätaktion von invasiven Neophyten.


Heschberg-Waldrand, Zuzwilstrasse, Hubelweg, Solothurnstrasse, General-Guisan-Strasse, Bernstrasse – an all diesen Orten ging eine engagierte Gruppe von 11 Frauen, Männern und Buben dem Berufkraut und den amerikanischen Goldruten an den Kragen bzw. an die Wurzeln. Diese sogenannten invasiven Neophyten verdrängen einheimischen Pflanzen und stören so das ökologische Gleichgewicht.

Zwölf prall gefüllte 110-Liter-Abfallsäcke waren das Resultat unserer dreistündigen Aktion. Die Säcke wurden vom Werkhof zur Verfügung gestellt, der auch die Entsorgung der Pflanzen in der Kehrichtverbrennung übernahm.

Die geschulten Augen der Jäter:innen sehen nun überall noch weitere Neophyten, die gejätet und entsorgt werden sollten – an Strassenrändern, auf Brachland, auf Waldwegen, zwischen Viehweiden und sogar in Privatgärten. Helfen Sie doch mit, unsere Umgebung frei von diesen invasiven Neophyten zu erhalten! Auch die Gemeinde ruft dazu auf (vgl. den Artikel im Jegenstorfer 3/2021).

Informationen zu den einzelnen invasiven Neophyten und zur fachgerechten Entfernung und Entsorgung finden Sie auf dieser Website auf der Themenseite Invasive Neophyten.

Aufgepasst zum Beispiel, wenn das Berufkraut bereits Samen gebildet hat: Dann sollte es nicht mehr gejätet werden, um nicht noch mehr Samen zu verbreiten.

Dämme bauen in der Silbere

Dämme bauen in der Silbere

Verschiedene Einsätze, zum Teil privat, zum Teil mit Schulklassen, wurden auf der Waldparzelle in der Silbere bereits geleistet. Nun ging es darum, in den bestehenden Entwässerungsgraben weitere Staustufen einzubauen.


Auf alten Plänen vom 18. und Anfang 19. Jahrhundert ist ersichtlich, das die früher zum Schlossgut gehörende Parzelle mitten im Silberewald eine Wiese gewesen ist: Die «Silberen-Matte». Eine Reihe von mächtigen Eichen entlang der Parzellengrenze zeugen noch davon – es waren früher wohl Randeichen entlang des Waldrandes. Eine kleine Böschung entlang der Grenze lässt vermuten, dass es sich bei der Matte evtl. um ein Moorgebiet gehandelt hat, wo Torf abgebaut wurde, was zur Absenkung der Parzelle führte. Durch den bis heute bestehenden Entwässerungsgraben wurde die Fläche trockengelegt.

Vernässte Waldparzellen sind selten gewordene, ökologisch sehr wertvolle Lebensräume. Deshalb wurde mit der Zustimmung der Eigentümerinnen der Parzelle beschlossen, den Entwässerungsgraben an mehreren Stellen mit kleinen Dämmen zu stauen, um so Lebensräume für verschiedene Tierarten zu schaffen. Das Wasser soll damit im Wald zurückgehalten werden, statt es in die Kanalisation abzuführen. Der Wald wirkt so wie ein Schwamm, der bei Regen Wasser aufsaugt und es bei Trockenperioden wieder abgeben kann – in Zeiten des Klimawandels und zunehmender Trockenheit eine äusserst wichtige Funktion.

Nach dieser historischen Einführung durch Beat Haller, machte sich die Gruppe von sieben Personen an die Arbei. Der Entwässerungsgraben wurde ca. alle fünf Meter mit einem Damm aus einem mit Erde befestigten Baumstamm gestaut. Auch neben dem Bächlein wurde eine Reihe von kleinen Tümpeln freigeschaufelt, die sich sofort mit Wasser füllten. Wer des Schaufelns in der schweren, nassen Erde müde war, konnte sich am Aufschichten von Asthaufen beteiligen.

Unterbrochen von einem kurzen Zvieri und vielen interessanten Hinweisen und Entdeckungen ging die Zeit so sehr schnell vorbei.


Informationen zu Wald und Wasser: