Autor: Rebecca Trachsel

Herbstlicher Pflanzentausch am Römerweg 3

Herbstlicher Pflanzentausch am Römerweg 3

So schnell kann die Zeit fliessen! So viel kann in einem Jahr entstehen und spriessen!

Am 22. Oktober 2022 durften wir zum dritten Mal Pflanzen und Wissen austauschen, Pläne schmieden und Kürbissuppe à la Mary geniessen. Die Bise blies anderswo und der Regen hielt sich fern. Perfekt!

Im Frühling kamen die ersten Wasserpflanzen zum Pflanzentausch und bereits im Herbst wurde daraus ein neues Biotop, klein aber sehr fein. Impulsen zu folgen und sie dann auch fachgerecht umzusetzen bringt Freude und vor allem Leben in den Garten. Eigentlich sind unsere Gärten ja Biosphären oder können es werden. Möglichst reichhaltig, divers und multi-dimensional. Möglichst im Einklang mit der Natur und damit bereichernd, für die Natur und dadurch auch für uns Menschen. Denn auch im Winter lebt der Garten, die Nischen aus Stein, Busch, Baum und Ast werden besucht und als Schutz genutzt.

Wie immer ist der herbstliche Pflanzentausch etwas ruhiger. Verständlich und doch wird auch diese Jahreszeit immer mehr als eine wichtige Pflanzzeit wahrgenommen. Was im Herbst gepflanzt wird, wenn die Erde noch warm ist, hat genügend Zeit sich anzuwurzeln und ist so im Frühling schon in den Startlöchern. Eigentlich die idealste Zeit; die Sommerhitze ist vorbei und es hat genug Licht um den Pflanzen die nötige Kraft zu spenden. Im Herbst können wir auf die Beobachtungen des Frühlings und Sommers zurückgreifen, Korrekturen anbringen und Neues umsetzten. Der Winter wird zur Vorfreude auf den Frühling.

Der Tausch im April 2023 ist nur ein paar Monate weg, zwischendrin darf ruhen, was Ruhe braucht, und Kraft sammeln, was sich im Frühling dann entfalten will.

Rebecca Trachsel für die Gruppe Biodiversität im privaten Raum

Lokaler internationaler Clean-Up Day 2022

Lokaler internationaler Clean-Up Day 2022

Wie bereits die letzten zwei Jahre haben wir auch dieses Jahr am Internationalen Clean-Up Day, hier in der Schweiz durch die IGSU (Interessengemeinschaft für eine saubere Umwelt) koordiniert, aktiv teilgenommen.


16 Leute, davon zwei Schulkinder und ein Kleinkind mit seiner Mama, trafen sich am 17. September um neun Uhr beim Werkhof und machten sich bereit, den Kampf gegen die Selbstvermüllung (english: littering) aufzunehmen. Ein bisschen wie „Und wieder grüsst das Murmeltier“ und doch mit Elan und Realitätsbewusstsein.

Neues und alt Bewährtes
Neu ist dieses Jahr das Schloss dabei, der Leiter hat mit zwei Helferinnen den Schlosspark und die Bänke ausserhalb beim Dorfbach im Visier. Neu dabei sind die zwei Schulkinder mit ihrem Vater, neu dabei ist die kleine Ladina mit ihrer Mama. Neu dabei ist die Familie Studer vom Oberdorf mit ihrem Dankeschön in Form von feinen Bioäpfeln. Neu dabei sind nun auch durchsichtige Säcke für die invasiven Neophyten. Nicht neu sind die PET Flaschen für die Zigistummel, und wie immer hat der Werkhof 60- und 110-Liter-Abfallsäcke bereitgestellt, neu sind zusätzliche vier Abfallklemmen (herzlichsten Dank!) und Kübel zum Sammeln des zum Teil winzigen Plastikmülls, der auf mysteriöse Weise seinen Weg in die Umwelt findet.

Arbeitsgeräte in Reih und Glied – vom Werkhof bereitgestellt

Nicht neu sind die Theorien des Weshalb-Selbstvermüllens, und in diesem Zusammenhang sind mit den Schulen Projekte für nächsten Frühling im Gespräch. Wenn uns die Kinder fragen, weshalb wir müllen, könnte es brenzlig respektive peinlich werden. Ein bisschen Sarkasmus zur allgemeinen Psychohygiene ergibt fast von selbst.

Zu den Zahlen des Sammeltags

  • 3’651 Zigarettenstummel, ergeben 3’651 Kubikmeter verseuchte Erde
  • 3’651 x 40 = 146’040 Liter verseuchtes Grundwasser
  • 1 Zigarettenstummel gibt innerhalb von 30 Sekunden des Nasswerdens das Nikotin – notabene ein Nervengift – in die darunterliegende Oberfläche ab.
  • 440 Liter Müll in Form von Plastikverpackung, Dosen und ähnlichem. Darin enthalten sind auch invasive Neophyten, die kanadische Goldrute und das überhaupt nicht einjährige Berufkraut.

Dazu noch ein paar Worte: Das sogenannte einjährige Berufkraut (vgl. die Seite Invasive Neophyten) ist eigentlich nicht einjährig. Nur dort, wo im Winter Minus-Temperaturen über mehrere Wochen herrschen, überlebt die Rosette nicht. Bei uns im Mittelland also ist das Berufkraut vögeliwohl. Bitte kontrolliert eure nähere Umgebung, schaut auf eure Flachdächer, Baustellen sind oft ideale Wucherplätze für Neophyten (dazu gehören auch die Nachtkerze und der Sommerflieder) und entsorgt die Pflanzen inklusive Wurzelstock im allgemeinen Kehricht.

Ein herzliches Danke für die tolle Zusammenarbeit geht an die Bauverwaltung, den Werkhof, das Schloss, an Studer Biogemüse und natürlich alle Abfallsammler:innen. Wir haben ein Riesenglück, auf offene Türen zu stossen, was überhaupt nicht selbstverständlich ist! Merci!

Rebecca Trachsel, für die Arbeitsgruppe Biodiversität

Pflanzentausch im Frühling

Pflanzentausch im Frühling

Schön war es, jung und älter und neue Gesichter, das freut! Spannend wie die Info weitergeleitet wird und wer da so alles auftaucht!

Dieses Mal war die Bise still, dafür gab es zweimal kurz und erfrischend Regen und, typisch für Draussenmenschen, nur die Kapuze und den Kragen etwas arrangiert und weiter ging’s.

Neu kamen Wasserpflanzen dazu und damit auch die Frage, wo noch ein Biotop oder eine Feuchtwiese angelegt werden könnten, hat es im Garten nicht DOCH noch etwas Platz, um ein so wichtiges Element immer mehr zu verknüpfen und verbinden.

Uns geht es wirklich gut. Wir haben diesen Freiraum und die Beweglichkeit, uns zu organisieren und unseren Passionen zu widmen. Besonders schön, wenn Kinder dabei sind und gleich mitmachen.

Wir freuen uns auf den Pflanzentausch im Oktober. Das Datum wird später in der Agenda aufgeschaltet. Wir wünschen Euch allen einen wundersamen Sommer.

Die Arbeitsgruppe Biodiversität mit Barbara Schwarzenbach und Rebecca Trachsel