Fruchtbaumholz für Wildbienen!

Fruchtbaumholz für Wildbienen!

Kurz vor dem Lockdown im März wurden in der Wiese oberhalb des VOI in Jegenstorf die letzten zwei alten Apfelbäume gefällt. Sie konnten den Stürmen nicht mehr standhalten und waren zu nahe an der Hauptstrasse als dass sie gefahrenlos umfallen konnten. Ich ging gleich zum Besitzer, Herrn Thomas Iseli, und fragte, ob ich vielleicht einen Stamm haben dürfte. Nicht nur durfte ich einen haben, er wurde mir sogar mit dem Traktor auf den Parkplatz am Römerweg geliefert. Als Dankeschön gab es die Infohefte über Wildbienen von wildbee.ch und Pralinés von der Bäckerei Grossenbacher für die Arbeit des Lehrlings.

Und dann kam der Lockdown. Ausser Frage, den Stamm mit Hilfe von ein paar starken Leuten an seinen Standort zu bringen. So lag er nun, auf dem Parkplatz, bewundert von einigen Nachbarn, der Plan erläutert und alle wunderten sich, wann es denn überhaupt möglich sein würde, Covid 19 rüttelt überall an Plänen, Ideen, Prioritäten und Verhaltensmustern.

Wo findet frau starke Menschen? In der Whatsapp-Gruppe «Amphibienrettung» natürlich! Innert kürzester Zeit meldeten sich genug Leute, um den Stamm am 25. Juli 2020 frühmorgens hinter das Haus zu zügeln. Mit Profi-Ratschlägen von Gustav König, Landschaftsgärtner und Allrounder was Renaturierung anbelangt, drei dicken Seilen und drei dicken Holzstangen sowie einer rollenden Plattform bewegten acht Freunde den Stamm, wie ehemals die Wikinger ihre Boote über Land, die letzten 20 Meter auf seinen neuen Standort.

Sonnig muss es sein, trocken soll es sein, geschützt und in Ruhe gelassen wollen es Wildbienen. Ich hatte zwei Elemente geplant. Natürlich den Apfebaum (Fruchtbaumholz ist weich genug so dass Wildbienen ihre Löcher auch ausnagen können, darum meine Freude über den Fund) aber auch eine Sandsteinkonstruktion und Sandlinse (ungewaschener Sand, am besten mit Lehmanteil) unter und rund um den Stamm, um für einige der immerhin 75 % Erdnister eine neue Heimat anzubieten. Den Sandstein durfte ich aus einer Schuttmulde in Fraubrunnen mitnehmen.

Et voilà! Jetzt nur warten und schauen, ob ich wirklich alle Brennesseln entfernt habe und dann bis im Oktober die neue Wildbienen-Station abschliessen. Ab nächsten Frühling werden wir sehen, ob es auch fruchtet und summt.

Ganz herzlichen Dank an Alle, die mithalfen, Material geschenkt haben und fragten, was es denn mit diesem Stamm so auf sich hat! Renaturieren ist wunderschön, lehrt uns viel und unglaublich schnell lebt auf, was vorher etwas eintönig daherkam. Mission B (von SRF) endet diesen Herbst aber die Impulse sind spürbar und werden hoffentlich noch viele Jahre und Generationen beschwingen und begeistern.

Für und mit dem Forum Jegenstorf
Rebecca Trachsel

Keine Kommentare mehr möglich.