Standaktion mit Dark-Sky Switzerland
Die Standaktion zusammen mit dem Verein Dark-Sky hat viele Interessierte angezogen, die sich über die Auswirkungen nächtlicher Beleuchtung informiert haben.
Dunkel, und mit der Zeit recht heiss war es an diesem schönen Samstagvormittag im schwarzen Zelt von Dark-Sky. Das hielt die vielen Interessierten nicht davon ab, sich von zwei Fachleuten des Vereins Dark-Sky Switzerland ausführlich über die Auswirkungen menschengemachter Beleuchtung informieren zu lassen. Je nach Lichtart – z. B. Anteil an Blaulicht – und Lichtstärke werden Insekten, Fledermäuse und Vögel stark beeinträchtigt, unter ihnen insbesondere auch die in der Nacht aktiven Arten. Berechnungen ergeben, dass während eines Sommers in der Schweiz 1 – 5 Milliarden Insekten durch künstliche Lichtquellen sterben (siehe die Seite von Dark Sky Auswirkungen der Lichtverschmutzung – Gefährdete Tierwelt).
Aber auch wir Menschen werden in unserem Biorhythmus emfpindlich gestört: Schlafstörungen, Herzschlagveränderungen und damit verbundene Folgekrankheiten sind das Resultat von fehlender Dunkelheit.
Die zwei extra aus dem Kanton Zürich angereisten Fachleute von Dark-Sky wussten noch viel mehr eindrückliche Fakten zu berichten und an Modellen anschaulich zu zeigen. Sie lobten das grosse Interesse der Jegenstorfer Bevölkerung und gingen kompetent auf die Fragen der BesucherInnen ein: «Was kann ich machen, wenn die Gartenbeleuchtung meiner Nachbarn bis in mein Schlafzimmer strahlt?» – «Sie können sich – wenn ein gütliches Gespräch nicht reicht – auf rechtliche Grundlagen und ein Bundesgerichtsurteil berufen, wonach zwischen 22.00 und 06.00 Uhr lästige oder schädliche Einwirkungen zu unterlassen sind.»
Fakten zur Lichtverschmutzung und Tipps, wie eine emissionsarme Beleuchtung gestaltet werden kann, wurden mit extra zusammengestellten Informationsblättern auch am Stand des Forums selber vermittelt (siehe dazu auch die Webseite zu Lichverschmutzung der Volkswirtschaftsdirektion Kt. Bern). So gross war der Andrang, dass das Informationsmaterial zweimal nachkopiert werden musste (- vielen Dank an dieser Stelle an E. Bütikofer von der Dorfpapeterie für die grosszügige Unterstützung unserer Sache! -).
Ein Anziehungspunkt war auch das Glücksrad der Elektra (- danke auch hier, für das Zurverfügungstellen des Materials und der Preise! -). Die Elektra hat zusammen mit der Gemeinde die Beleuchtung der Gemeindestrassen mit LED-Lampen und Bewegungsmeldern optimiert, sodass die Lichtverschmutzung in Jegenstorf in diesem Bereich stark reduziert werden konnte.
Auch im Radio fand unsere Standaktion Interesse: Elisabeth Zulauf vom Radio Silbergrau machte Interviews mit Lukas Schuler von Dark-Sky, Stefan Schär vom Beco, dem Iffwiler Grossrat Bernhard Riem und mehreren BesucherInnen des Standes. Die interessante Sendung ist auf der Website von Radio Silbergrau unter den Sendungen vom 26. Juni 2018 zu hören..
Als nächstes möchten wir den Sternenhimmel nicht nur am Modell im Dark-Sky-Zelt sehen, sondern in einer geführten Nachtwanderung in unserer realen Umgebung. Aber wir sind gewarnt: Von 2000 eigentlich von Auge sichtbaren Sternen im Mittelland werden wir wegen der Aufhellung des Nachhimmels nur noch ein paar Dutzend erkennen können…
Bericht: Susanna König und Marianne König