Schlagwort: Littering

Clean-Up 2023…

Clean-Up 2023…

… und Dank an alle Raumpat*innen und Freiwillige


Zigi, Zigi, Zigistummel
Die Zahlen für das Clean-Up-Jahr 2023 sind gewachsen! – Wir haben sage und schreibe 25‘884 Zigistummel eingefangen (ich sage bewusst eingefangen….). Dies entspricht konservativ berechnet 1‘035‘360 Liter potenziell verseuchtem Grundwasser.

Am internationalen Clean-Up Day Mitte September sammelten 15 Freiwillige, davon 2 Kinder, 4391 Stummel. Die konservative Formel 1 Stummel x40 ergibt 175‘640 Liter potenziell verseuchtes Grundwasser. Pro Stummel ist ein Kubikmeter Erde bedroht. Am Dorffest waren es 881 Stummel, entspricht 35‘240 Liter potenziell verseuchtes Grundwasser. Im Durchschnitt waren wir an den monatlichen Clean-Ups fünf bis acht Personen.


Abfall hier und dort und überall…
All dies sind erst mal die Zigistummel. Dazu kommt der Abfall, der „entwischt“ und in Ritzen, Büschen, Strassenrändern, Gewässern und dank den immer stärkeren Stürmen auch hoch oben in Bäumen sitzt, bis wie von Zauberhand geräumt, geklettert und gefischt und gesäubert wird. Auch wird sehr ersichtlich, wo welcher Abfall liegt. Bei Sitzbänken und öffentlichen Parkplätzen sind es Stummel und diese mühsamen kleinen Abrissteile von Imbissen wie Getreidestängel und Schoggiverpackungen. Büchsen und PET-Flaschen liegen im Gras an den Strassenrändern. Bei den Bahnübergängen sind es Zigistummel wie auch sonst überall. Auf Pausenplätzen sind es wieder die Imbissverpackungen und, mein Favorit, Capri-Sun-Beutel. Wie wäre es, wenn in den Schulen nur noch „unverpackte“ Znüni erlaubt wären?


Taschenaschenbecher…
Erfreulich ist die Dankbarkeit beim Verschenken eines Taschenaschenbechers. Wir haben davon noch im Keller, sie dürfen bei uns am Römerweg 3 abgeholt werden. Ich werde bei Swiss Cigarette um Nachschub bitten und ihnen auch unsere 2023-Statistik weiterleiten.


Raumpatinnen und Raumpaten – weiterhin gesucht!
Unsere Raumpatenschaft Forum Jegenstorf via IGSU würde sich immens über Verstärkung freuen. Die Vernetzung muss verdichtet werden, die spontan entstehende Öffentlichkeitsarbeit erhalten und noch deutlicher werden und das Littering als absolut uncool und veraltet verstanden werden. Vor der eigenen Haustüre zu wischen erleichtert und befreit, ja es beflügelt sogar und verbindet uns mit uns selbst in einer einfachen und kraftvollen Aktion gegen den Frust, die gefühlte Hilflosigkeit und halt auch eben den Unmut. Mut und Schwung bringt Sauerstoff in Seele und Geist und von dort in unseren physischen Körper.


Herzlichen Dank…
… an alle, die ihr so offen und beherzt unterwegs seid und all die Zeichensetzungen möglich macht!

Für die Raumpatenschaft Jegenstorf
Rebecca Trachsel

Clean-Up-Day 2023

Clean-Up-Day 2023

Am jährlich stattfindenden Internationalen Clean-Up-Day war auch das Forum Jegenstorf wieder mit dabei.

Stampfimatt/Spielplatz: 107, rund um den Bahnhof: 505, Solothurnstrasse/Friedhofweg: 395, rund ums Sägetschulhaus: 182, Schlossmauer: 305, Brüggackerstrasse/Schulweg/Rosenweg: 228, Voi/Staffel und Weg dorthin: 403 + 290, Coop/Löwenplatz/Ärztezentrum: 219, Bernfeld/Löwenplatz: 474 etc. etc….

Insgesamt 4391 Zigarettenstummel waren die Ausbeute an diesem Tag, eine Menge, die liegengelassen 175’640 Liter Grundwasser bzw. 4391 m3 Erde verschmutzt hätte. Neben den Stummeln wurden wie immer auch der übrige achtlos weggeworfene Abfall, aber auch Neophyten wie Berufkraut und Amerikanische Goldruten gesammelt.

Eine erfreulich grosse Gruppe von 15 Personen hatte sich dazu am Samstagmorgen auf dem Werkhof eingefunden, bezog spezielle transparente Clean-Up-Abfallsäcke und schwärmte dann bis am Mittag in verschiedene Richtungen aus, um an neuralgischen Stellen auf Plätzen, Strassen und Trottoirs aufzuräumen.


Wir waren nicht alleine: Die Interessengemeinschaft für eine saubere Umwelt IGSU als Koordinatorin des Clean-Up-Day in der Schweiz meldet 700 lokale Aktionen, an denen sich 60’000 Personen aktiv beteiligt haben (vgl. den IGSU-Medienspiegel) .
Offizielle Unterstützung erhielt der Clean-Up-Day vom Bundesamt für Umwelt (BAFU), dem Schweizerischen Verband Kommunale Infrastruktur (SVKI), der Stiftung Pusch, sowie von Lara Dickenmann, ehemalige Fussballspielerin Nationalmannschaft und Clean-Up-Day Patronin 2023.

Wer möchte, kann sich bereits den Clean-Up-Day 2024 vormerken: Er wird in Jegenstorf am Samstag, 14. September 2024 vom Forum Jegenstorf organisiert.

Lokaler internationaler Clean-Up Day 2022

Lokaler internationaler Clean-Up Day 2022

Wie bereits die letzten zwei Jahre haben wir auch dieses Jahr am Internationalen Clean-Up Day, hier in der Schweiz durch die IGSU (Interessengemeinschaft für eine saubere Umwelt) koordiniert, aktiv teilgenommen.


16 Leute, davon zwei Schulkinder und ein Kleinkind mit seiner Mama, trafen sich am 17. September um neun Uhr beim Werkhof und machten sich bereit, den Kampf gegen die Selbstvermüllung (english: littering) aufzunehmen. Ein bisschen wie „Und wieder grüsst das Murmeltier“ und doch mit Elan und Realitätsbewusstsein.

Neues und alt Bewährtes
Neu ist dieses Jahr das Schloss dabei, der Leiter hat mit zwei Helferinnen den Schlosspark und die Bänke ausserhalb beim Dorfbach im Visier. Neu dabei sind die zwei Schulkinder mit ihrem Vater, neu dabei ist die kleine Ladina mit ihrer Mama. Neu dabei ist die Familie Studer vom Oberdorf mit ihrem Dankeschön in Form von feinen Bioäpfeln. Neu dabei sind nun auch durchsichtige Säcke für die invasiven Neophyten. Nicht neu sind die PET Flaschen für die Zigistummel, und wie immer hat der Werkhof 60- und 110-Liter-Abfallsäcke bereitgestellt, neu sind zusätzliche vier Abfallklemmen (herzlichsten Dank!) und Kübel zum Sammeln des zum Teil winzigen Plastikmülls, der auf mysteriöse Weise seinen Weg in die Umwelt findet.

Arbeitsgeräte in Reih und Glied – vom Werkhof bereitgestellt

Nicht neu sind die Theorien des Weshalb-Selbstvermüllens, und in diesem Zusammenhang sind mit den Schulen Projekte für nächsten Frühling im Gespräch. Wenn uns die Kinder fragen, weshalb wir müllen, könnte es brenzlig respektive peinlich werden. Ein bisschen Sarkasmus zur allgemeinen Psychohygiene ergibt fast von selbst.

Zu den Zahlen des Sammeltags

  • 3’651 Zigarettenstummel, ergeben 3’651 Kubikmeter verseuchte Erde
  • 3’651 x 40 = 146’040 Liter verseuchtes Grundwasser
  • 1 Zigarettenstummel gibt innerhalb von 30 Sekunden des Nasswerdens das Nikotin – notabene ein Nervengift – in die darunterliegende Oberfläche ab.
  • 440 Liter Müll in Form von Plastikverpackung, Dosen und ähnlichem. Darin enthalten sind auch invasive Neophyten, die kanadische Goldrute und das überhaupt nicht einjährige Berufkraut.

Dazu noch ein paar Worte: Das sogenannte einjährige Berufkraut (vgl. die Seite Invasive Neophyten) ist eigentlich nicht einjährig. Nur dort, wo im Winter Minus-Temperaturen über mehrere Wochen herrschen, überlebt die Rosette nicht. Bei uns im Mittelland also ist das Berufkraut vögeliwohl. Bitte kontrolliert eure nähere Umgebung, schaut auf eure Flachdächer, Baustellen sind oft ideale Wucherplätze für Neophyten (dazu gehören auch die Nachtkerze und der Sommerflieder) und entsorgt die Pflanzen inklusive Wurzelstock im allgemeinen Kehricht.

Ein herzliches Danke für die tolle Zusammenarbeit geht an die Bauverwaltung, den Werkhof, das Schloss, an Studer Biogemüse und natürlich alle Abfallsammler:innen. Wir haben ein Riesenglück, auf offene Türen zu stossen, was überhaupt nicht selbstverständlich ist! Merci!

Rebecca Trachsel, für die Arbeitsgruppe Biodiversität