Arbeiten und Wissen in der Silbere
Bereits zum zehnten Mal wurden auf der Parzelle im Silberewald Pflege- und Aufwertungsarbeiten ausgeführt. Daneben gab es viel Wissenswertes zum Thema Totholz zu erfahren. |
Nach viel Regen und Wind in den vorausgegangenen Tagen und Stunden meinte es das Wetter an diesem Novembertag mit uns gut: Nur ein paar Tropfen fielen, einige auch nur aus den nassen Bäumen. Zum Zvieri leuchteten dann die Wald- und Bergketten in der Ferne sogar von der Sonne beschienen zu uns, getoppt noch durch einen schönen Regenbogen.
Schaufeln, mähen, sägen, schneiden
Mit Schaufeln, Pickel, Säge, Motorsäge, Sense und Astschere machten wir uns an die Arbeit: Brombeerranken wurden geschnitten, Gehölze ausgelichtet um andere zu fördern, der untere Teil des Bächleins ausgemäht. Vor allem ging es aber wieder darum, die Staudämme im Entwässerungsgraben zu erneuern und zu erhöhen sowie neue kleine Tümpel zu erstellen. Der Entwässerungsgraben ist nun bald nicht mehr als Graben erkennbar, sondern entwickelt sich zu einem kleinen Waldbächlein, sodass der Wasserrückhalt im Wald stetig zunimmt. Der Wald wirkt dann wie ein Schwamm, was in Zeiten des Klimawandels mit den trockenen, heissen Sommern immer wichtiger wird.
«Tote» Bäume als Lebensraum
Zum Zvieri gab es dann nicht nur selbstgemachtes leckeres Essen und Trinken, sondern auch wieder viel Wissenswertes zu hören und auszutauschen. Zum Beispiel über das Leben einer Eiche, die nach ihrem Absterben eben nicht tot ist, sondern voller neuen Lebens: Das stehende Totholz wird von Bakterien, Pilzen, Moosen und Flechten zersetzt. Es bietet so Nahrung für Insektenlarven, insbesondere Käferlarven, die sich über mehrere Jahre in morschem Holz und Mulm entwickeln. Die Insekten dienen wiederum Vögeln und Kleinsäugern als Nahrung. Spechthöhlen in abgestorbenen Bäumen werden auch von Eichhörnchen, Baummardern oder Fledermäusen als Nester gebraucht. Liegendes Totholz von gefallenen Bäumen wird weiter zersetzt und bietet einem weiteren Artenspektrum von Tieren und Pflanzen Nahrung und Unterschlupf, zum Beispiel auch Amphibien und Reptilien, die das feuchte und warme Mikroklima eines vermodernden Baumes nutzen.
Infoseiten vom WSL
Wer mehr zum Lebensraum Totholz wissen will, kann sich auf der Website der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL informieren: www.totholz.ch.
Vom WSL wird auch die Wichtigkeit von Totholz erklärt: «Rund 6‘000 Insekten-, Pilz-, Wirbeltier- und Pflanzenarten in der Schweiz sind von alten Bäumen und totem Holz abhängig.» (Vgl.: Von wegen tot: Leben im Totholz)